Nachhaltige Verpackungen für Wärmepumpen
Die Bosch Home Comfort Group setzt umweltfreundliche Verpackungen für Wärmepumpen ein. Mit Teams im schwedischen Tranås und im portugiesischen Aveiro stellt sie sich der Herausforderung, die Umweltauswirkungen der Verpackungsmaterialien zu reduzieren und gleichzeitig einen hohen Produktschutz zu gewährleisten. Bei der Entwicklung von Verpackungen geht es um die Balance zwischen Langlebigkeit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.
Der Prozess des Verpackungsdesigns beginnt mit dem Sammeln von Informationen von verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Produktmanagern, Logistikteams, Rechtsberatern und Produktionsexperten. Diese Zusammenarbeit stellt sicher, dass alle notwendigen Anforderungen von Anfang an in das Projekt einfließen. Das Ergebnis ist eine ausgereifte, nachhaltige Verpackungslösung, die den Anforderungen von Transport und Lagerung gerecht wird. Darüber hinaus werden vor der Einführung von Produktverpackungen umfangreiche Tests – auch mit externen Partnern – durchgeführt, um sicherzustellen, dass jede Verpackungslösung die strengen Nachhaltigkeitsstandards erfüllt. „Wir legen großen Wert auf die frühzeitige Einbindung von Stakeholdern und gründliche Tests“, erklärt Pedro Batista, Mitglied des Nachhaltigkeitsteams bei der Bosch Home Comfort Group und verantwortlich für das Verpackungsdesign. „Dieser Prozess stellt sicher, dass jede Lösung die Produktanforderungen erfüllt und gleichzeitig unseren Nachhaltigkeitszielen entspricht“.
Fortschritte bei Materialauswahl und Kunststoffreduzierung
Die Bosch Home Comfort Group hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Einsatz von Kunststoffen, insbesondere von expandiertem Polystyrol (EPS), in ihren Verpackungen zu reduzieren. Als Reaktion auf die steigende Kundennachfrage nach Nachhaltigkeit begann das Bosch-Team bereits 2019 mit der Suche nach EPS-Alternativen. Dabei stießen sie auf papierbasierte Formstoffe, eine Lösung, die in der Lebensmittel- und Medizinbranche bereits weit verbreitet, in der Hausgerätebranche jedoch noch relativ neu ist. „Der Übergang zu papierbasierten Formmaterialien ist ein wichtiger Meilenstein“, erklärt Pedro Batista. „Unser Ziel ist es, EPS bis Mitte 2025 auslaufen zu lassen und damit einen Beitrag zur Reduktion der globalen Umweltmission von Bosch zu leisten“.
Der Ausstieg aus EPS war nicht unproblematisch, vor allem wegen der geringeren Produktionsmengen für Wärmepumpen im Vergleich zu Bereichen wie Lebensmittelverpackungen. Die Teams in Aveiro und Tranås suchten und fanden innovative Lösungen und Partner, die bereit waren, Materialien an spezielle Verpackungsanforderungen anzupassen. Im Laufe der Zeit wurden Partnerschaften mit schwedischen Prüfinstituten und Materiallieferanten aufgebaut und die strengen Umweltstandards der nordischen Länder für die Materialforschung und -entwicklung genutzt.
Es wurden auch Forschungsprojekte durchgeführt, zum Beispiel mit einem schwedischen Unternehmen, das Schaumstoffe auf Holzbasis untersuchte. Dieser Schaumstoff ist zwar noch sehr kostenintensiv, hat aber bewiesen, dass nachhaltige Materialien herkömmliche Kunststoffe ersetzen und gleichzeitig die CO₂-Emissionen in bestimmten Anwendungen um 40 Prozent senken können. Auch wenn die Schaumstoffalternative noch nicht in der Breite eingesetzt werden kann, zeigen diese Forschungsarbeiten eines ganz deutlich: „Unsere Forschung an nachhaltigen Alternativen hat uns gezeigt, was in Zukunft möglich ist, auch wenn einige Materialien noch nicht allgemein verfügbar sind“, erklärt Pedro Batista.
Verbesserungsprojekte für mehr Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Neben der Entwicklung innovativer Materialien verbessert die Bosch Home Comfort Group auch die Gesamteffizienz seiner Verpackungslösungen. Ein aktuelles Projekt des Verpackungsteams beinhaltete eine umfassende Analyse der Verpackungsanforderungen, die zu erheblichen Fortschritten führte. So gelang es beispielsweise, die Verpackungskosten um 40 Prozent zu senken und gleichzeitig die CO2-Emissionen pro Modul um 25 Prozent zu reduzieren. Diese Berechnungen, die derzeit noch auf allgemeinen Daten beruhen, verdeutlichen den doppelten Fokus auf Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.
Durch die Ausrichtung der Materialauswahl an ökonomischen und ökologischen Prioritäten unterstreicht das Projekt das Engagement von Bosch für nachhaltigen Fortschritt. Detaillierte CO2-Bewertungen werden nach der Freigabe des neuen Moduls durchgeführt, um die ökologischen Vorteile dieses Fortschritts weiter zu bestätigen.
Technologiebasierte Lösungen für Flexibilität und Effizienz
Zur Unterstützung kontinuierlicher Innovationen hat Bosch am Standort Tranås eine CNC-Schneidmaschine installiert. Diese Spitzentechnologie ermöglicht es, Prototypen zu entwickeln, zu testen und eigene Verpackungslösungen zu verfeinern. Durch den Einsatz der Maschine für die interne Entwicklung hat Bosch eine größere Flexibilität erreicht und die Entwicklungszyklen um bis zu vier Wochen verkürzt, was die Reaktionszeit auf neue Projektanforderungen erheblich verringert.
„Die CNC-Maschine hat unsere Arbeit grundlegend verändert“, erklärt Pedro Batista. „Mit ihr können wir kundenspezifische Lösungen in kleinen Stückzahlen entwickeln, die den Ausschuss reduzieren und spezifische Produktanforderungen erfüllen.“ Durch die Investition ist die Bosch Home Comfort Group unabhängiger von Großaufträgen geworden, die früher dazu führten, dass Überbestände bis zu drei Jahre gelagert werden mussten. Jetzt kann genau das hergestellt werden, was für jedes Produkt benötigt wird, was Lagerkosten und unnötigen Materialverbrauch reduziert. Die CNC-Maschine hat es Bosch auch ermöglicht, die Verpackung kleinerer Teile in geringen Mengen, wie Ersatzteile und Zubehör, weiter zu verbessern. Diese Flexibilität ermöglichte es, auf das Feedback von Stakeholdern zu reagieren und dabei sowohl auf Umweltverträglichkeit als auch auf Kosteneffizienz zu achten.
Auf dem Weg zu einer grüneren Zukunft bei Verpackungen
Die Fortschritte der Bosch Home Comfort Group im Bereich nachhaltiger Verpackungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Umweltziele und entsprechen gleichzeitig dem wachsenden Bedürfnis der Kunden nach umweltfreundlichen Produkten. Das Unternehmen plant, kontinuierlich an Verbesserungen zu arbeiten und neue Lösungen zu erproben, da die Reduzierung von Verpackungsmüll als unverzichtbarer Bestandteil des langfristigen Umweltschutzes angesehen wird.
Vortrag auf der ISH 2025
Hier sehen Sie die Aufzeichnung des Vortrags von Pedro Batista zum Thema: "Nachhaltige Verpackungen - Lokales Handeln, globale Wirkung. Eine nachhaltige Zukunft gestalten." auf der ISH 2025 in Frankfurt.
