Bosch erwirbt von Johnson Controls und Hitachi das Heizungs-, Lüftungs- und Klimageschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude

Bosch plant, sein Geschäft im sehr attraktiven Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft (HVAC) zu stärken. Dazu plant Bosch, das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungs-Geschäft für Wohn- und kleinere Gewerbegebäude von Johnson Controls zu übernehmen. In diesem Zuge will Bosch auch das Gemeinschaftsunternehmen Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning von Johnson Controls und Hitachi erwerben, inklusive der 40-prozentigen Beteiligung von Hitachi. Beide erworbenen Geschäfte werden in die bestehende Bosch Home Comfort Group integriert.

Bosch will die zugekauften Geschäfte mit seiner Home Comfort Group kombinieren. Die bestehende Bosch Home Comfort Group erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 mit 14 600 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. Home Comfort ist in den wichtigen Segmenten des Heizungsmarkts, des Markts für Heizungswärmepumpen wie auch für Wärmepumpen-Hybridlösungen, bestehend aus Wärmepumpe und brennstoffbetriebenem Spitzenlastkessel, sehr gut aufgestellt. Außerdem verfügen wir über branchenweit führende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, von denen auch die neuen Technologien profitieren werden.

Die Bosch Home Comfort Group verfolgt konsequent weiter ihre Strategie, führender Anbieter für Heizen, Kühlen und Wellbeing zu sein. Kombiniert mit den zu erwerbenden Bereichen von Johnson Controls kann die neue Einheit, die dann mehr als 26 000 Beschäftigte haben wird, erheblich von Skaleneffekten und einem komplementären Portfolio an der Schnittstelle von Heizen und Kühlen profitieren.

In regionaler Hinsicht ergänzen sich die Bosch Home Comfort Group und das HVAC-Geschäft, das Bosch von Johnson Controls zu erwerben plant, ebenfalls sehr gut: Zu der bekannt starken Position von Home Comfort im europäischen Markt kommt vom zu erwerbenden Geschäft die ebenfalls starke Position im asiatischen Markt hinzu. Auch in den USA sind wir gemeinsam stärker als einzeln.

Nein. Bosch steht zum Standort Deutschland und Europa. Unsere deutschen Entwicklungs- und Fertigungsstandorte bilden das Rückgrat unserer industriellen Kompetenz und unserer Innovationsführerschaft. Um unser Unternehmen kraftvoll weiterzuentwickeln wollen wir unser Wachstum beschleunigen und weltweit Chancen nutzen. Mit dem Zukauf erzielen wir weltweit eine führende Position im zukunftsträchtigen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt und können sowohl in Europa als auch in den USA und Asien unsere Wachstumschancen verbessern. Der gegenwärtige Wandel der Technologien und Marktbedingungen im Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungen eröffnet große Chancen, innovative Lösungen für den Klimaschutz und die Energiewende zu liefern. Die Heiztechnik entwickelt sich weg von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas hin zu Wärmepumpen und Hybridlösungen. Gleichzeitig gewinnt die Klimatechnik in Europa und weltweit an Bedeutung.

Gemeinsam mit den zu erwerbenden Einheiten können wir mit unserer Technik und unseren Produkten einen stärkeren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieentwicklung und zu mehr Komfort und Lebensqualität vieler Menschen angesichts der Klimaerwärmung leisten. Denn wir verstärken uns insbesondere im Bereich der Klimatisierung. Zudem können wir unser Wärmepumpen-Geschäft global ausbauen.

Kühlung ist in vielen Regionen der Welt aus gesundheitlichen Gründen aufgrund der hohen Temperaturen genauso erforderlich wie Heizen. Damit ist Kühlung grundsätzlich "Technik fürs Leben". Klimaanlagen sind technisch gesehen strombetriebene Luft-Luft-Wärmepumpen und damit genauso effizient wie die in Mitteleuropa üblichen Luft-Wasser-Wärmepumpen. Bosch arbeitet daran, die Technologie noch effizienter zu machen, beispielsweise über den Betrieb mit erneuerbaren Energien und die Einbindung in Energiemanagement-Systeme.

Mit dieser strategischen Akquisition setzt das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch seinen Wachstumskurs fort. Es ist die größte Transaktion in der Bosch-Geschichte und wichtiger Meilenstein der konsequenten Umsetzung der Strategie 2030. Die akquirierten Geschäfte sollen bei Bosch Teil des Kerngeschäfts werden – und wir sind überzeugt, dass unsere Kunden, unsere Partner und unsere Mitarbeitende profitieren werden. Wir erwarten, dass der globale Markt für Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungen bis 2030 um 40 Prozent wachsen wird. Treiber dafür sind technologischer Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel sowie neue Regulierungen.

Ja, wir erweitern mit dem Zukauf unsere regionale und technologische Aufstellung bei innovativen und energieeffizienten Heizungs- und Klimatisierungslösungen massiv. Das ist ein Hauptgrund für den Erwerb. Mit der Transaktion erreicht Bosch eine aktive und gestaltende Spitzenposition im globalen HVAC-Markt.

Das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft, das Bosch plant von Johnson Controls zu erwerben, ist insbesondere in den USA und in Asien präsent. In den USA liegt der Fokus des Angebots auf sogenannten Ducted-Lösungen, bei denen die Luft von einer zentralen Stelle aus durch Kanäle geleitet wird, um alle Räume gleichzeitig entweder zu heizen oder zu kühlen.

In Asien werden vor allem sogenannte Ductless-Lösungen vertrieben, bei denen Inneneinheiten in jedem Raum individuell heizen oder kühlen können, sowie moderne Klimasysteme mit variablem Kältemittelfluss, sogenannte Variable Refrigerant Flow-Systeme (VRF). Eingesetzt wird die VRF-Technologie für kommerzielle Anwendungen in einem Spektrum von kleineren Gewerberäumen, wie zum Beispiel Einzelhandelsshops, bis zu Großprojekten wie Hotels oder Krankenhäusern.

Ergänzt wird das Portfolio in diesen Regionen durch leistungsfähige Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Johnson Controls insbesondere in Europa anbietet.

Ja. Wir wollen gemeinsam wachsen. Beide Unternehmen bringen starke und gut etablierte Marken mit, die in verschiedenen Segmenten aktiv sind. Gemeinsam können wir auf starken, etablierten Marken aufbauen wie Bosch und Buderus in Europa sowie als langfristige globale Lizenzmarken York und Coleman in den USA und Hitachi in Asien.

Es gibt derzeit keine Pläne, etwas an der operativen Struktur zu ändern. Ihre Ansprechpartner sind weiterhin unverändert für sie da.